Rechenschwäche? Rechenstörung? Dyskalkulie? – Wo ist der Unterschied?

von | Sep 1, 2020 | Dyskalkulie

Diese Begriffe verursachen bei vielen eine Verwirrung – bedeuten alle das gleiche? Sind das lauter unterschiedliche Dinge? In diesem Beitrag bringe ich Licht ins Dunkel! 😉

Eines gleich vorweg: Eigentlich geht es hier nur um den Unterschied zwischen Rechenschwäche und Rechenstörung, denn Dyskalkulie und Rechenstörung sind tatsächlich wirklich das gleiche. Deshalb müssen wir uns heute nur um die Unterschiede zwischen einer Rechenstörung (Dyskalkulie) und einer Rechenschwäche  Gedanken machen. 🙂

die Rechenstörung (Dyskalkulie)

Gemäß den Diagnose-Leitlinien des Internationalen Klassifikationssystem von Krankheiten (ICD-10) spricht man jeweils dann von einer Rechenstörung (Dyskalkulie), wenn folgende Kritierien erfüllt sind:

1. Die kognitive Begabung liegt mindestens im Durchschnittsbereich.
2. Die Rechenleistungen sind weit unterdurchschnittlich ausgebildet und liegen somit weit unter dem Wert, der aufgrund der kognitiven Leistungsfähigkeit des Kindes zu erwarten wäre.

Um diese Kriterien abzuklären, wird deshalb bei einer Dyskalkulie-Diagnostik einerseits zumindest ein allgemeines Leistungsprofil erstellt um die kognitiven Stärken und Schwächen des Kindes abzuklären, und andererseits natürlich ein zur Schulstufe des Kindes passender Rechentest durchgeführt. Genauere Infos zum Ablauf einer Diagnostik bei Verdacht auf Rechenschwäche bzw. Rechenstörung finden sie hier.

Eine Rechenstörung ist eine Teilleistungsstörung, d.h. es sind (fast ausschließlich) nur die Rechenfähigkeiten bzw. -fertigkeiten des Kindes beeinträchtigt. Da Kind hat sonst keine Lernprobleme bzw. ist kognitiv durchschnittlich oder eventuell sogar überdurchschnittlich gut begabt.

Die Rechenschwäche

Sind die Kriterien einer Rechenstörung nicht erfüllt, weil das Kind z.B. zwar unterdurchschnittlich gute Ergebnisse im Rechentest zeigt, die jedoch nicht im weit unterdurchschnittlichen Bereich liegen, so liegt eine Rechenschwäche vor. Das bedeutet, dass das Kind aktuell zwar noch nicht so gut rechnet wie andere Kinder in seinem Alter, es aber durch gezielte Förderung diese Schwächen leichter und schneller ausgleichen können wird, als ein Kind mit einer Rechenstörung. Eine Rechenschwäche ist also insgesamt einfacher zu beheben als eine Rechenstörung, oftmals ist hier eine gezielte Förderung durch Nachhilfe ausreichend.

Wie Sie Ihr Kind mit einer Rechenschwäche oder einer Rechenstörung gezielt unterstützen können bzw. wie eine Dyskalkulie-Therapie bei uns in der Praxis abläuft, können Sie hier nachlesen oder sich auch gerne das Video dazu ansehen.  

Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne in einem unverbindlichen Beratungsgespräch zur Verfügung!

Herzliche Grüße,

 Gerda Neumann