
Zu welchem Lerntyp gehört Ihr Kind?
Schauen wir uns eine Unterrichtsstunde an:
Trägt der Lehrer den Lehrstoff vor (nur akustisch), unterstützt er seinen Vortrag durch Bilder, Overheadfolien, Videos, usw. (Visualisierung), können Schülerinnen und Schüler etwas selbst durch Experimente, Spiele oder Gruppenarbeiten ausprobieren (Handeln) oder sollen sie Texte lesen und mit eigenen Worten zusammenfassen? Sie selbst haben bestimmt jede dieser Unterrichtsmethoden selbst einmal erlebt und können vielleicht sogar spontan sagen, wie Sie sich etwas leichter merken können. Die Wahrnehmungsvorlieben unterscheiden sich hier von Mensch zu Mensch. Manche lernen leichter, wenn sie etwas hören, sehen, selbst zusammenschreiben, laut vorsprechen, es ausprobieren, Mindmaps zeichnen, es anderen erklären oder sich beim Lernen bewegen. Es gibt hier unzählige Möglichkeiten und im Idealfall wissen Sie, wie Lernen bei Ihnen am besten funktioniert.
Aber selbst, wenn Sie wissen, wie das Lernen bei Ihnen klappt, heißt das leider nicht, dass es für Ihr Kind genauso funktioniert. Hier gibt es kein Patentrezept, jeder hat einen anderen Zugang, andere Wahrnehmungsvorlieben.
Welche Lerntypen gibt es?
Im Großen und Ganzen kann man zwischen drei Lerntypen unterscheiden:
- Auditiver Lerntyp
- Visueller Lerntyp
- Taktiler Lerntyp
Der auditive Lerntyp
Dieser Lerntyp lernt am besten über das Hören. Insofern kann es hilfreich sein, Tonaufnahmen zum Lernstoff anzufertigen. Mit den Smartphones ist dies kein Hexenwerk, Ihr Kind weiß bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit wie das funktioniert. Beim Vokabellernen ist es hilfreich nach dem deutschen Begriff eine kurze Pause von einigen Sekunden zu lassen und dann das fremdsprachige Wort zu sagen. So hat Ihr Kind beim Abhören der Aufnahme auch genügend Zeit, selbst die „Lösung“ zu sprechen und danach das Kontrollwort zu hören. Diese Aufnahmen kann sich Ihr Kind dann auch immer wieder anhören, bis der Lernstoff sitzt und es Ihnen davon berichten kann. Nützlich ist zudem, den Lernstoff laut zu lernen, d.h. Texte laut zu lesen und sich dann auch das Gelernte laut vorzusagen. Auch gemeinsames Lernen mit der Familie oder mit Freunden ist hilfreich, weil durch das gegenseitige Abfragen der Lernstoff weiter gefestigt wird.
Der visuelle Lerntyp
Hier unterscheiden wir nochmals den Sehtyp und den Lesetyp:
Der Sehtyp lernt leicht über bildliche Vorstellungen. Für ihn ist es wichtig, die Inhalte mit Bildern zu verknüpfen, z.B. indem er sich Bilder dazu malt oder vorstellt. Beim Lernen von Vokabeln lassen sich auf diese Weise Eselsbrücken anlegen. Diesem Lerntyp hilft es, bunte Textmarker oder Buntstifte zu verwenden um den Lernstoff damit übersichtlicher zu machen. Sie können sich dann an wichtige Punkte besser erinnern. Sinnvoll ist die Einbindung von direkter Anschauung, z.B. sich das Lernthema auch in „echt“ anzusehen oder im Museum oder in einem Dokumentationsvideo. Ein weiteres Hilfsmittel ist das Anlegen von Mindmaps, dazu folgt noch ein eigener Blogartikel. Wenn möglich sollten visuelle Lerner ganz vorne in der Klasse sitzen. So können sie den Lernstoff besser aufnehmen und werden nicht durch andere visuelle Eindrücke im Raum abgelenkt.
Der Lesetyp lernt am besten über geschriebenen Text aus seinem Heft oder aus Büchern. Auch ihm hilft es, wichtige Überschriften und Unterpunkte mit Textmarker oder Buntstiften zu markieren. Lernstoff, der im Unterricht besprochen wurde, sollte zu Hause nochmals gelesen werden und eventuell auch noch zusätzliche, thematisch passende, aus Sachbüchern und Zeitschriften.
Taktiler Lerntyp
Dieser Lerntyp lernt am besten, indem er selbst etwas ausprobiert oder tut (handelndes Lernen). Er braucht ausreichend Bewegung um aufmerksam zu bleiben. So kann z.B. auch gut gelernt werden, während ein Ball hin- und hergeworfen wird oder während dem Spazierengehen. Hilfreich ist es, sich häufig Notizen zu machen und sich beim Lernen wichtiges aufzuschreiben. Auch hier sind Mindmaps eine vorteilhafte Lernmethode.
Mischtypen
Diese Einteilung in Lerntypen spiegelt den bevorzugten Wahrnehmungskanal wider. Dies bedeutet aber nicht, dass über die anderen Lernwege nicht gelernt werden kann. So entstehen Mischtypen mit unterschiedlichen Vorlieben. Mit dem Lerntypentest können Sie schnell und einfach herausfinden, zu welchem Lerntyp Ihr Kind gehört:
Kostenloser Lerntypentest: